Moral vs. Mission

Moin, Moin da draußen,

wie haltet Ihr das mit der Truppenmoral bei Missionen/Szenarien?

Sind Eure Piloten alle Kamikazepiloten, die bis zur letzten Schraube weiterfliegen oder brecht Ihr für einzelne Schiffe das Spiel vorher ab?

Wir spielen bei uns in der Spielegruppe eigentlich eher Szenarien/Missionen, gerne auch mal mit unfairer Ausgangslage im Sinne von 100 Punkte gegen 200 Punkte etc etc.... Nur Stelle ich mir immer wieder die Frage wie lange ein Akademiepilot auf dem Spielfeld bleibt wenn um ihn herum seine Staffel zerplatzt.

Moralwürfe gibt es ja auch in anderen Tabletops, also Flucht vom Feld, Nicht-Angreifen, Panik, Angst auf ein besonderes Schiff (der dunkle Lord äh Darth Vader) zuzufliegen etc etc...

Spielt Ihr mit sowas? wenn ja wie?
Würdet Ihr das über den Pilotenwert abbilden? Entschlossenheit als Skill könnte dann schon wieder interessanter werden.... Bestimmte Würfe bei Truppenverlust im Wing? Bei Schadensschwellen?

Was mein Ihr?

Naja, ich muss ehrlich sagen das ich mir darüber bisher nicht so richtig Gedanken gemacht hab.

Allergings muss ich einfach mal als zusätzlichen Punkt einwerfen das Weltraumgefechte im Star Wars Universum in meiner Vorstellung
einer gewissen alternativlosigkein unterliegen.
In vielen Scenarien ergibt sich für mich zum Beispiel überhaupt keine Möglichkeit zur Flucht weil zum Beispiel die Staffel TIE-Piloten in
ihren Mühlen garnicht fliehen kann weil sie nicht sprungtauglich sind, oder Flucht mit desertieren gleichgesetzt ist. Oder halt einfach weil
der mögliche Fluchtpunkt, in form eines Großschiffes oder einer Basis, das Ziel des Angriffs ist und eine Flucht zu dessen Zerstörung
führen würde und damit sinnlos ist.
Oder auch wenn das Schiff sprungtauglich ist, bis die Berechnung für den Sprung zur Flucht durchgeführt ist und man dann dor angekommen
ist wo der Eintritt in die Hyperraumroute möglich ist, vergeht so viel zeit das in den schnellen harten Dogfights, dass das garnicht möglich ist.
Ich glaube einfach das Moral und Flucht als allgemeiner Faktor in Szenarien zu kompliziert, unlogisch oder einfach unpassend ist, dazu kommt
die Frage: Wenn du fliehen darfst kann ich dich auch verfolgen und auslöschen und wie regeln wir das?

Was ich allerdings recht passend und cool fände wären Szenarios die auf Moral und Fluchtverhalten basieren.
Zum Beispiel sowas wie:
120 Punkte Rebellen greifen eine imperiale Flugschule an die gerade mit 14 Tie Akademie Piloten und einem Ausbilder (30p. Tie Advanced oder
sowas) unterwegs ist. Da die Flugschüler in der Überzahl sind greifen sie unter anleitung ihres Fluglehrers mit Siegesgewissheit an. ihre Moral
kippt allerdings schnell als sie feststellen das die Rebellen erfahrene Piloten sind. Das imperium verliert dieses Szenario wenn die Rebellen 3
Schiffe mehr zerstört haben als sie selber verluste erlitten haben, da die Flugschüler in Panik verfallen und fliehen.
(Beispielwerte, für ein ausbalanciertes Spiel müsste man es mal testen)

Müsste man halt mal testen, aber prinzipiell finde ich glaube ich Szenarien um das Thema besser als zu versuchen das Thema generell in alle
Szenarien einzubauen.

Also das schreit ja geradezu nach Vassal oder einem Vor-Orttest, leider habe ich jedoch keine 14 Akademiker und Tie's hier rumstehen, also vielleicht doch Vassal?

Es soll ja auch nicht um Regeln für alle Szenarien gehen, aber ab und an würde ich schon gerne Spiele nicht bis zur letzten Schraube fliegen. Kosten und Nutzen müssen halt passen, zumindest würde ich davon ausgehen, dass es in bestimmten Gefechten so läuft.

Bei Turnieren etc. muss man ja schon wegen der MOV bis zum Schluss fliegen, aber bei Szenarien?

Mal schauen ob es noch andere Ideen gibt.....

Challenge accepted, ich hab hier auch noch nen halbes dutzend Ties, wir kriegen die schon zusammen^^

Bei der Agressor/ IG88 Mission ist das squad weg sobald der Boss zerstört ist.

Vorweg genommen: ich war auch in anderen Tabletops nie ein Freund von Moralwerten.

Das liegt für mich daran das ich im Spiel nicht zwingend eine reale Situation nach spielen will, sondern der Spaß im Vordergrund steht. Und Einheiten die wegen einem Moralwurf oder ähnlichen nicht mehr machen was sie sollen sind doof.

Grade beim Weltraum dogfight spielt für mich die filmische Vorstellung eine großes rolle, und da sind heldenhafte kamikazes & überraschende Siege auch üblicher als panische flucht.

In dem Beispiel als Mission finde ich das dann aber auch wieder interessant. Aber mehr weil der epische Angriff der handvoll Rebellen gegen die übermacht vielversprechend klingt.

Ansonsten ergibt sich Ansatz nicht bis zur letzten Schraube zu fliegen automatisch wenn man Kampagnen spielt bei der die Anzahl der überlebenden Punkte die Liste im nächsten Spiel beeinflusst. Da greifen dann die nerven/Vernunft des Spielers. Lieber früh geflohen als im nächsten Spiel keine Armee

Sehr schön ist das in unserer Warlord-Kampagne zu beobachten.

Da wird der neue Tie Phantom nach 1 Runde direktem Beschuss lieber vom Feld geflogen, als zu riskieren sich ein neues Schiff und im ungünstigsten Fall einen neuen Piloten organisieren zu müssen.

Allerdings führt das auch zu regelrechten Verzweiflungs-Anfällen. Wenn man einen Piloten über mehrere Missionen lieb gewonnen hat und vom Anfängerpilot über Rot-Staffel bis zu einem namhaften Piloten gelevelt hat und dieser dann im Anflug auf 2-3 Ties von diesen regelrecht zerfetzt wird.
Dann Würfelwurf: Schiff verloren, Pilot tot.
Oder schlimmer noch: Der Gegner nimmt ihn gefangen und nutzt ihn fortan als gefangenen Rebell auf seinem Sc**** feigen Phantom...

Ich bin ein großer Freund von Moral bei Spielen, sofern es wirklich stimmig umgesetzt wird. Bestes negativ Beispiel: Wie oft hat mich bei Warhammer Fantasy ein kleiner popeliger Skirmisher genervt -der letzte Überlebende einer Einheit, direkt vor den feindlichen Linien- und ein ganzes Regiment dazu genötigt, ihm hinterher zu laufen statt den Feind direkt vor ihnen. Es gibt also zwar einen MW, der ist aber in vielen Fällen vernachlässigbar oder sogar einfach nur unrealistisch umgesetzt (Unser General mitsamt der Elite wird 6,5" neben uns niedergemetzelt? Egal...)
Bestes positives Beispiel das ich kenne: Warhammer Ancient Battles. Die Moral ist einer der wichtigsten Faktoren für die Kriegsführung und entscheidet Spiele für und gegen Dich. Aber nicht allein durch dummen Zufall, sondern durch geschickte Taktik. Und ein Gefecht wird gewonnen, wenn man 50% der ArmyBreakPoints des Gegners zerstört hat. Also kein Grinding bis zum letzten Überlebenden sondern wenn die Niederlage absehbar ist, dann zieht man sich zurück. Auch das kann man taktisch gut ausnützen - ist also nicht nur ein Regelmechanismus zur Selbstzweckerfüllun sondern Teil des Spiels und in die Spielmechanik integriert.

Fände soetwas bei X-Wing auch ganz nett, aber leider nur schwer bis garnicht umsetzbar

@Mortimer: Ich sehe ihr habt Spass in Eurer Kampagne :)